Wie wir unsere Küche fanden

Wir hatten bestimmte Vorstellungen, die ich hier unten in unserem Grundriß einmal grob zeigen kann.

Es sollte grob gesagt einmal rund herum an der Wand gehen mit einem Kochtresen in Richtung Esszimmer. Die Spüle sollte am Fenster sein. Wir wollten eine helle Küche, aber nicht polarweiß oder so, aber hell. 

Ich hatte mir ls Vorbereitung das clevere Buch "Clever Küchen kaufen" gekauft und zweimal durchgearbeitet (Streber wie immer). Danach waren zumindest einige Dinge für mich klar was Materialien, Beschichtungen und Arbeitsplatten angeht. Es sollte eine Markenküche eines renommierten Herstellers, mit Matt-Lack, Lack- oder Glasfronten werden, und die Arbeitsplatte sollte aus Stein/Quarz sein. Sofern das ins Budget passen sollte.

Laut dem Buch war der Hersteller "Alno" ganz gut (Level 5 von 7), und diesen gibt es auch fast allen großen Möbelhäusern, was ich für eine gute Basis zum Vergleichen und Handeln hielt.

Also den alno Katalog bestellt und angeschaut, und ein wenig in Foren gestöbert, und schon hatte ich mich in die Glasfronten von Alno verliebt. Diese zeichnen sich durch einen stablien Aluminiumrahmen aus, der sowohl Dichtigkeit als auch das Verziehen des Materials verhindert. Denn das ist immer der Knackpunkt wenn verschiedene Materialien wie Holz und Glas aufeinander treffen. Sie verhalten sich bei hitze und Kälte und auf eine lange Lebensdauer einfach sehr unterschiedlich. Nun gut, unsere Ideen hatten wir, also los, erst mal zu Höffner, dann zu Küchen Aktuell, dann zu einem kleinen Alno Küchenstudio.

Bei Höffner fühlten wir uns einwenig verloren, zudem waren fast alle Küchen nur in weiß ausgestellt, was wir zu diesem Zeitpunkt so gar nicht wollten, und da uns irgendwie uahc niemand ansprach, gingen wir erst mal enttäuscht wieder. Es waren irgendwie auch nicht die Art von Küchen, die wir uns vorgestellt hatten.

Beim Alno Küchenstudio waren sehr schöne Küchen ausgestellt, darunter auch zwei Varianten mit Glasrahmen. Ich war also genaz positiv gestimmt, bis es ins Verkaufsgespräch ging. Nach ein wenig SmallTalk und unseren generellen Vorstellungen kam die unvermeidliche Frage nach unserem Budget...da wir eigentlich erst mal ein Gefühl bekommen wollten, was man für wieviel Geld bekommt, sagte ich mal "10-15 Tsd €". Das is ja schließlich nich wenig Geld! Darauf hin sagte der Verkäufer nur knapp "Vergessen Sie die Glasfronten. Da sind wir eher bei 30-35 Tsd. €, mit vielen Abstrichen bei 25 Tsd. €". Nun, nach meinen Recherchen im Internet war das sehr übertrieben, aber irgendwie hatte der Verkäufer auch keine richtige Lust hatte ich das Gefühl. Daraufhin verabschiedeten wir uns freundlich. Dieser Tag war damit für uns gelaufen, da auch unser kleiner Matz genug hatte.

 

Am nächsten Tag ging es zu Küchen Aktuell, und das Gute war, dass wir unseren Sohn bei Schwiegereltern abgeben konnten, die nur 10 Minuten entfernt von Küchen Aktuell wohnen. Bei KA gefiel es uns vom Gucken viel besser als bei Höffner. Es gibt viele verschiedenen Stile und allgemein ganz tolle Küchen. Eine gefiel uns beiden sehr gut, eine Next125 in Matt-Weiß mit hellbrauner Arbeitsfläche. Wir fragten also nach einem Verkäufer, und da überraschte man uns zum ersten Mal: Es war keiner frei (es war Samstag) und womöglich müssten wir später an einem anderen Tag wieder kommen. Das wäre natürlich bescheiden gewesen, wo wir doch extra Betreuung organisiert hatten. Zum Glück erbarmte sich doch noch einer, Hr Heinzel war sein Name. Mit ihm gingen wir dann alles durch und er baute uns eine schöne Schüller Küche (die "Next125" ist auch von Schüller, allerdings etwas mehr Premium. Schüller selbst hat im Clever Küchen kaufen mit Level 5 das gleiche Ranking wie Alno). Wie leider bereits geahnt bekamen wir von den 3 Stunden Planungen absolut nichts mit nach Hause an Unterlagen. Da ich das aber durch die Lektüre schon geahnt hatte, habe ich alles mitgeschrieben und aufgezeichnet. Anbei meine Laienskizze mit unserem Tagesergebnis.

Oben sind 2 Hochschränke, die den Kühlschrank "einrahmen", und dann kommen nur noch Unterschränke. Laut Hr. Heinzel seien Hängeschränke/Oberschränke eh kaum noch gefragt. Nun ja, wir haben uns schon gefragt, wie es ohne sein würde...und Sandras Mutter machte sic hrichtiggehend Sorgen deswegen :-)

Uns verunsicherte nicht nur dieser Umstand, sondern auch diese riesige "Tanzfläche" zwischen dem Tresen und dem anderen Ende der Küche. Zudem war die Arbeitsplatte riesig und damit auch ein wahnsinniger Kostentreiber. Alles was ich über Ergonomie gelesen hatte, was ideale Wege und Distanzen in der Küche angeht, war hier irgendwie nicht berücksichtigt. Aber eine richtige Beratung gab es bei Küchen aktuell leider nicht, mehr eine 1:1 Umsetzung von dem was wir sagten... 

also machte ich mich mal daran und schrieb das alles auf und stellte unsere Ideen und Entwürfe in das Küchen Forum ins Internet. Dort hatte ich sehr viel im Voraus gelesen und gelernt.

Hier der Link zu meinem Beitrag und der folgenden Diskussion. Für Küchen-Interessierte ist das  wirklich spannend, da die Forums-User auch viele Ideen grafisch aufbereitet haben. 

Zusammenfassend: Die User fanden für unseren Raum diese Idee eines an der Wand längslaufenden Systems eher ungeeignet. Viel mehr würde sich eine große längliche Insel anbieten, anbei mal die zwei analogen Bilder zu unseren ersten Entwürfen:

Wie gesagt, diesem Ergebnis ging ein langer Prozess voraus, den ich hier nicht abbilden kann. Grundlegend konnten wir uns aber nach einiger Zeit mit dem großen "Flugzeugträger" in der Küchenmitte anfreunden. Die Wege sind nun viel ergonomischer und kürzer. Durch das Freiwerden der unteren Wand war es uns auch wieder möglich, das große Fensterelement als Terrassentür zu nutzen, was sonst als normales Fenster unsere Symmetrie der Außenansicht kaputt gemacht hätte. 

Die Verlegung des Durchgangs von der Diele in die Küche war so ein Nebenprodukt, welches uns aber mehr Platz für eine Garderobe in der Diele ermöglicht, und dazu von der Treppe kommend ein logischer Fortgang ist. 

An der oberen Wand sind nun 2 Hochschränke, die eine Nische einrahmen, in der auch zwei Oberschränke Platz finden. Später haben wir noch einen dritten Hochschrank hinzugefügt. An der rechten Seite sind Kühlschrank und eine kleine Sitzbank unter dem Fenster, in der eine große Schublade für Sohnemanns Spielsachen ist.

Da ich im Laufe der Diskussionen im Küchen-Forum auch angefangen habe, mit der Küchen-Planer-Software zu spielen, anbei ein paar Grafiken aus meiner Schmiede. So sieht sie grob aus, unsere Küche:

Nun ja. da sich nun so viel geändert hatte und wir noch mehr das Gefühl hatten, dass wir bei Küchen Aktuell nicht wirklich "beraten" wurden, dachte ich mir:" Schaun wir doch wo es unsere Küche noch gibt" und schrieb Schüller direkt an. Die gaben uns unter anderem den Tipp für Hansa Küchenstudio direkt in der City, und für ein kleines Küchenstudio in Bergedorf. Beide kannte ich schon vom HörenSagen und hatte für beide positive Empfehlungen von Bekannten. Da das Hansa Küchenstudio auch sehr exklusive Küchen hat, dachte ich mir dass dort die Beratung sehr gut sein sollte...also einen Termin gemacht, Betreuung für Sohnemann besorgt, und los!

Zu unserem Termin an einem Samstag um 14 Uhr kamen wir pünktlich, leider ließ man uns erat mal warten. Nach geschlagenen 25 Minuten hatte die Verkäuferin dann Zeit für uns. Als Sie ihre Standard Fragen durchgerattert hatte und dann mit Bleistift und Butterbrotpapier anfing, ahnten wir schon Böses. Beratung gab es auch kaum, eher ein "das kann man so oder so machen", egal was wir fragten oder was wir als unsere Vorstellung erzählten. Um 15.45 wurde sie auf einmal hektisch, obwohl wir die Küche noch gar nicht durchgeplant hatten, denn "der nächste Kunde wartet schon". Sie würde sich dann Geanken machen und sich wieder melden. Zwischendurch hatten wir signalisiert, dass wir eine "2" vorne beim Gesamtbetrag auf keinen Fall realisieren können...wahrscheinlich war letztendlich das unser "Tod". Die Dame geleitete uns dann 15.55 Uhr flott hinaus und versprach, sich bald mit den finalen Ideen/Entwürfen zu melden...wir hörten nie wieder von ihr oder vom Hansa Küchenstudio. Also von mir aus eine glatte 6, in allen Belangen für dieses Küchenstudio. Miese Beratung, miese Terminierung, miese Betreuung. Wie man uns säter gesagt hat, fangen die wohl unter 20 Tsd gar nicht an zu arbeiten...gut, dann sollen sie das vorne an die Tür schreiben. Und halt auch keine Schüller Küchen anbieten, die kriegt man nämlich auch locker darunter.

 

Am folgenden Freitag waren wir bei dem kleinen Küchenstudio in Bergedorf, und dort gab es das erste Mal eine richtige Beratung. Die Pläne mit dem Flugzeugträger fanden Gefallen, und es wurden noch mehrere Tipps gegeben wegen der Wege und der Ergonomie. So stell ich mir eine Beratung vor! Dazu wurde uns dort geraten, lieber die insel etwas kürzer zu gestalten, so dass wir eine große Arbeitsplatte in einem Stück nehmen können, und nicht zwei Stücke die mit einer Silikonschicht verbunden sind. Insgesamt gefiel mir das alles sehr gut. Man versprach sogar, uns die Unterlagen fertig zu machen und komplett zuzusenden. Das war mal wirkliche Kundenbetreuung. Bravo Herr Gladewitz vom Küchenstudio Küchen Exclusiv!

 

Um aber ein vergleichbares Angebot zu haben, tingelten wir am nächsten Tag wieder zu Küchen Aktuell zu Herrn Heinzel. Auch seine Beratung war letztendlich gut, aber halt eher von uns geführt. Er setze aber alles gut um. Was aber beispielweise für mich einfach ein No Go war: Wir wollten einen bestimmten Schrank mit 2 Schubladen haben, und er meinte "Gibt es nicht in dem Programm". Allerdings hatte ich mir vorher das Schrankprogramm von Schüller angeguckt und ausgedruckt, und konnte ihm den Schrank zeigen. Und hups: Konnte er ihn auch in seinem Computer finden. Also so was geht nicht, das war für das Küchenbild extrem wichtig, und da kann ein Verkäufer nicht sagen "Gibt es nicht" wenn er es eigentlich nicht weiß. Dazu kam negativ, dass KA keine sogenannten "Jumbo-Arbeitsplatten" mehr verarbeitet. 2,80m war die maximale Länge, und unsere Insel war zwischen 3,20m bis 3,50m je nach Schrankbreiten lang. Das hieß, bei KA hätten wir auf jedenfall einen Schnitt in der Insel. Nachdem wir die Planung perfekt umgesetzt hatten, ging Herr Heinzel wie schon 2 mal zuvor "zu seinem Chef zur Preisberatung". Der  Listenpreis unserer Küche betrug nämlich irgendwas bei 38 Tsd Euro ohne Kühlschrank...sehr interessant. Er kam nach ca 10 minuten wieder und sagte, dass er es nicht ganz geschafft hätte, aber er könne uns 22.500€ anbieten. Das war uns natürlich immer noch zu viel Geld, aber ich nenne die Preise mal, damit alle verstehen, dass diese "Rabatt-Aktionen" von Höffner&Co a la "50% Rabatt" oder "5.000€ auf Ihre Küche" totale Verarsche sind. Da muss wirklich keiner hinlaufen und glauben, dass er den Preis nicht zu jeder Zeit auch so bekommt. Nun ja, wir fuhren wieder nach Hause, wie immer ohne irgendwelche Unterlagen von KA, dafür mit lauter Mitschriften meinerseits :-)

 

Nach einigen weiteren Überlegungen und einem weiteren Termin in Bergedorf entschieden wir uns für Hr. Gladewitz. Nicht wegen dem Preis, sondern wegen der Nähe zu unserem Haus (falls mal was ist) und der guten Beratung. Es wird nun also eine Schüller Küche C3 in weiß Matt-Lack, grifflos, mit toffeebrauner Silestone Unsui Arbeitsplatte und ausgestattet mit Siemens-Geräten. Ich kann das Studio nur weiterempfehlen, Beratung und Preis/Leistung passen dort zusammen.